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Radhelm ja oder nein? Das ist hier die Frage!

Radlerin und Radler am Lago Argentino

Ich war früher eigentlich immer eine Helm-Verweigerin und bin jahrelang täglich ohne Helm geradelt. Das war hauptsächlich zu meiner Studentenzeit in Innsbruck. Das Rad war für uns Studierende das einziges Fortbewegungsmittel – alles andere wie Bus oder Bim wäre zu teuer und umständlich gewesen. Heute glaube ich, dass der Hauptgrund für das Fahren ohne Helm war, dass es zu uncool war.

Ich kann mich an einen Studienkollegen erinnern, der immer brav seinen Helm aufgesetzt hat. Das fand ich damals schon etwas merkwürdig. Seit ich in Wien bin oder genauer gesagt, seit ich Flo vor über 6 Jahren kennengelernt hab, hat sich meine Ansicht ein wenig geändert. Ich bin von Flo nämlich immer wieder gefragt worden, ob ich jetzt wirklich ohne Helm fahren will?? Ahh schlechtes Gewissen! Na gut, dann setze ich eben den blöden Helm auf… In einer neuen Beziehung sollte man sich ja von der besten Seite zeigen oder?

 

Außerdem hab ich durch Flo auch mit dem Rennradfahren begonnen und da war es einfach ganz normal, einen Helm aufzusetzen. Obwohl ich auch immer wieder ältere Semester auf dem Rennrad beobachte, die nur mit einem Tuch auf dem Kopf fahren. Ich glaube, früher hat man das so gemacht!? Das wäre mir doch ein wenig zu riskant. Grad beim Bergabfahren wird man sehr schnell und wenn da ein Unfall passiert… nicht gut. Oder auch beim Mountainbiken wäre es für mich undenkbar, ohne Helm zu fahren. Grad beim Radln im Wald oder im Gelände ist die Unfallgefahr recht hoch. So hab ich mich langsam doch an den Radhelm gewöhnt und begonnen, diesen auch in der Stadt zu tragen. Und auch die Studentenzeit ist lang vorbei und es ist mir mittlerweile völlig wurscht, ob der Radhelm cool ist oder nicht. Oder besser gesagt: der Radhelm ist cool weil er schützt. Hahaha, ich höre mich sooo alt an :-)

 

Nein, im Ernst: viele Unfälle passieren nicht beim Rennradfahren oder beim Mountainbiken wenn man mit Karaocho den Berg hinunterrast. Die meisten Unfälle passieren im Alltag und in der Stadt. Kurz einmal nicht konzentriert oder abgelenkt und schon kanns zu spät sein. Viele Leute in meinem Umfeld fahren so wie ich regelmäßig mit dem Rad und es geschehen leider auch immer wieder Unfälle. Diese sind bei Kreuzungen, Gehsteigkanten, Kurven, rutschiger Fahrbahn, Straßenbahnschienen, mit AutofahrerInnen, anderen RadlerInnen oder FußgängerInnen passiert. Also irgendwie in allen möglichen Situationen.

 

Mittlerweile kommt es mir selber richtig komisch vor, wenn ich ohne Radhelm fahre. Manchmal vergesse ich den Helm einfach in der Wohnung und ich hab keine Lust, wieder die Stiegen hinauf zu gehen. Oder ich fahre spontan in der Stadt mit einem Vienna City Bike. Dann hab ich natürlich auch keinen Helm dabei. Aber ich fühle mich nicht so sicher und geschützt. Grundsätzlich muss jeder für sich selber entscheiden ob er oder sie mit Helm fährt oder nicht. Was ich persönlich aber komisch finde, sind Eltern die ihren Kindern zwar einen Radhelm aufsetzen aber selber ohne Helm fahren. Das hat nicht wirklich eine gute Vorbildfunktion.

Frisur + Helm = zerzaust

Bei den großen Vorteilen des Helms muss ich aber auch noch zwei Nachteile erwähnen: Im Sommer ists wirklich heiß darunter und man schwitzt mehr als ohne Helm. Und zweitens kann ich mir keine tolle Frisur machen wenn ich mit dem Rad wo hinfahre. Jede aufwändigere Frisur wird vom Helm erbarmungslos zerquetscht. Manchmal gehe ich genau aus diesem Grund lieber zu Fuß in die Arbeit als dass ich mit dem Rad fahre. Naja ehrlich gesagt passiert das nicht sehr oft weil ich in der Früh eh meistens zu faul bin und lieber noch 10 Minuten länger schlafe.

 

Und was sagt unser Haustier Stups der Bär dazu? Der quengelt noch ein wenig und muss sich auch erst an seinen neuen Radhelm gewöhnen.

Stups der Bär mit Radhelm

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